Oldenburger in allen Belangen besser
Von
Fabian Speckmann
Oldenburg. Als der sehr gute Schiedsrichter Michael Ackermann den unfairen sportlichen Wettstreit nach 90 Minuten beendete, war auch Joe Zinnbauer endlich zufrieden. Mit 6:0 hatte der VfB Oldenburg den TuS Lingen abgefertigt und damit auch beim Trainer wieder für gute Laune gesorgt. Zur Halbzeit war der noch stocksauer in die Kabine gestampft.
Auf einer Position hatte Joe Zinnbauer den VfB verändert. Robert Littmann durfte nach abgelaufener Sperre wieder mitspielen, rückte in die Innenverteidigung, während Christian Thölking ins Mittelfeld zurück kehrte. Jonas Wangler fand sich auf der Bank wieder. Immerhin, denn für Mehmet Koc und Paolo Rizzo war gar kein Platz im Kader. „Sie haben in der U23 gespielt und ihre Sache gut gemacht. Aber die Jungen, wie Storven Schlicker und Peer Wegener haben auch eine Chance verdient“, erklärte Zinnbauer seine Entscheidung.
Die hatte auf das Oldenburger Spiel keine Auswirkungen. Der VfB war dem vollkommen überforderten Gegner in allen Belangen überlegen und erspielte sich eine Chance nach der anderen. Das Spiel selbst war schon nach zehn Minuten entschieden. Nach schöner Vorarbeit von Leo Baal und Christian Thölking hatte Matthias Deumelandt das 1:0 erzielt (8. Minute). Der Jubel war noch nicht verklungen, als Macel Salomo gegen Jens Helming voll durchzog und zum 2:0 traf (10.).
Auf der anderen Seite hatte Florian Kribber zumindest den Ansatz einer Chance, kam aber nicht an Christian Meyer vorbei (15.). Der VfB dominierte das Spiel fast nach Belieben und gab einzig durch seine schwache Chancenauswertung Anlass zur Kritik. Deumelandt und hatten das dritte Tor bereits auf dem Fuß (30. und 35.), ehe Salomo ganz uneigennützig für Deumelandt auflegte, der den dritten Treffer erzielte (36.). Nico Niemeier und der gute Torhüter Tobias Schimmöller verhinderten noch vor der Pause ein Debakel, mehr hatten die Gäste aber nicht zu bieten. Das zwingende vierte Oldenburger Tor hätte eigentlich Christian Thölking machen müssen, der freistehend vergab und sich danach wohl am liebsten zwischen den Grashalmen des Rasens versteckt hätte (44.).
Immerhin, eines muss man den Gästen zugute halten, sie zogen sich nicht zurück, sondern versuchten immer, Fußball zu spielen. Der Erfolg war allerdings bescheiden. Auch nach dem Wechsel war der VfB derart überlegen, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann die Tore fallen würden. Marcel Salomo erhöhte auf 4:0 (58.), die eingewechselten Artur Frank (70.) und Storven Schlicker (83.) auf 5:0 und 6:0. Mehr Tore der Oldenburger fielen nicht, weil Schimmöller noch die eine oder andere Parade drauf hatte und seine Abwehr gleich dreimal auf der Linie retten konnte.
VfB Oldenburg: Meyer - Burgardt, Littmann, Malchow (70. Wegener), Baal - Mayer, Thölking (66. Frank), Deumelandt (75. Schlicker), Baal- Ghasemi-Nobakht, Salomo
TuS Lingen: Schimmöller - Schomakers, Niemeyer, Koers, Gerritzen (46. Zalla) - Frimming (87. Wittmoser), Helming, Arning - Altun-Saban, Kribber, Foppe (74. Brauer
Tore: 1:0 Deumelandt (10.); 2:0 Salomo (11.); 3:0 Deumelandt (36.); 4:0 Salomo (60.); 5:0 Frank (69.); 6:0 Schlicker (84.)
Schiedsrichter: Michael Ackermann (Wiefelstede)
Zuschauer: 1.670
Stimmen
Jochen Wessels, Trainer TuS Lingen: Der VfB war in allen Belangen überlegen und mindestens eine, wenn nicht zwei Klassen besser als wir. Der Sieg hätte höher ausfallen können. Oldenburg war schneller und hat uns eine Lehrstunde erteilt.
Joe Zinnbauer, Trainer VfB Oldenburg: Wir haben von Anfang an Pressing gespielt. Ich bin sehr zufrieden. Zur Halbzeit hat mir nicht gefallen, dass wir so viele Chancen ausgelassen haben. Am Freitag habe ich mir in Meppen 45 Minuten lang Schmähgesänge auf Oldenburg anhören müssen. Ich bin motiviert bis unter die Haarspitzen und ich hoffe, die Zuschauer sind es auch. Diese Mannschaft hat mehr Fans verdient.
quelle:hunte report